Archiválie detail

Praha – Malá Strana

25. červen 1700
Stížnost Jakuba Antonína Cerminattiho místodržícím, že jeho dlužník Petr Brandl mu dosud nezaplatil dlužnou částku 122 zlatých a 14 krejcarů. Odvolává se také na jeho dopis ze 7. prosince 1698, který v kopii přikládá. Žádá je, aby nařídili plzeňským krajským hejtmanům zajistit Petra Brandla a nepropustit ho do doby, dokud nezaplatí celý dluh včetně způsobených škod a nákladů. Brandl je dokonce označen za „vagabunda“ – tuláka, poběhlíka a pobudu, jemuž nelze věřit.

Majitel: Národní archiv, Praha, Nová manipulace, sign. C 147/4, fol. 37–39.

Edice: dosud nepublikováno

Literatura:
  • Blaschka 1937, s. 122

Hoch und Wohlgebohrne, Wohlgebohrne, wie auch Wohledlgebohrne
und Gestrenge.
Gnädige und hochgebitende Herrn Herrn, daß Euer
Hochgräf[iche] Excell[enzen] und Gnaden mir meines
Schuldners Peter Prandels auf mein bey deroselben untertänig
gehor[sam] eingereichtes Anbringen in puncto
meiner bey demselben zu suchen habenden Schuldforderung
per 122 Fl., 14 Kr. erfolgte Andtwort, zu meiner
ferneren Vernehmung auf 8 Tag gnädig communiciren
lassen, hiervor erstatte förderist Euer Hochgräf[lichen]
Excell[enzen] und Gnaden einen unterthänig[en] gehor[
samen] Dank. Und indeme ich aus dieser erfolgten
Prandlischen Andtworth soviel vernehme, wie nach er
diese meine Schuldforderung (welche er jedoch in keine
Abrede gestellet, noch auch mit reinen Gewissen in Abrede
stellen können) auf zweymahl, und zwar dergestalten,
nemb[lich] innerhalb 6 Wochen 50 Fl., sodan den
Rest auch mit 50 Fl., sobaldt jedoch ihm es möglich seyn
wird, mir abzustosen willens seye. Nun aber ich einen
billichen Anstand mache, daß gleich, wie er Prandel
längsthin diese Schuldpost ohne einigen Abbruch (so ich
auch allhier, sonderlich weilen Ihne lauter Curentwaren
mit gemachten Preyß außgefolget werden, darzu durch
so viel Jahr das Capital antbehren müssen, nicht beschehen
lassen kan) mir ehistens umfehlbar zu entrichten
versprochen hat besage seines aigenhändig an mich abgelassenen,
hiemit sub sig. O copialiter beykommenden
Schreibens, zu dato aber gleichwohlen die versprochene
Richtigkeitspflegung nicht erfolget, also und hingegen
er Prandel als ein Vagabundus dehme vermög der Rechten
ohnedies wenig glauben zu haben ist, ingleichen
mit diesen erklärten und versprochenen Zahlungsfristen
so wenig als vorhin einhalten möchte und solchemnach
mich zu Acceptirung sothaner offerirten Particularsolution
(qae multa in commoda annexa habere solet), sonderbahr
mit einen solchen großen Nachlaß zu meinen noch
unerträglichen Schaden nicht einverwilligen kan.
Dahero gelanget an Euer hochgräf[liche] Excell[enzen]
und Gnaden mein nochmahlig unterthänig gehorsambstes
Bitten, dieselbe in hohen Gnaden geruhen dero
gnädige Verordnung an Ihro Gnaden denen könig[lichen]
H[errn] Creyßhaubtleuthen des Pilßner Creyses
dahin ergehen zu lassen, umb womit eingangsbenanter
mein Schuldner Peter Prandel als eine herumvagirende
Persohn unverlangt (jedoch alles ohne unterthänig gehorsambstes
Maaßgeben) in Sicherheit eingezogen auch
ehinder nicht entlassen werden möchte, bis derselbe
mich wegen meiner in confesso nunmehro bestehenden
rechtmässigen und privilegirten Schuldforderung der 122
Fl., 14 Kr. sambt der befriediget haben wird.
Getröste mich einer gnädigen Bittgewehr und verbleibe
Euer Hochgräf[lichen] Excell[enzen] und Gnaden
unterthänig gehorsambster
Jacob Anthoni Cerminatti