Archiválie detail

Praha

9. prosinec 1695
Václav a František Reissmannovi si stěžují jako poručníci českému místodržitelství na hraběte Felixe Vršovce, jemuž hodlali z dědictví, které si mají mezi sebou rozdělit, prodat obraz Josefa a Putifarky. Obraz nabídli hraběti po Petru Brandlovi. Připojen koncept dopisu místodržících novoměstskému hejtmanu hraběti Ferdinandovi Františkovi z Vrtby.

Majitel: Národní archiv, Praha, Nová manipulace, sign. S 78/17, nefol.

Edice: dosud nepublikováno.

Gnädige Herren Herren. Bey Euer Hochgräfl[ichen] Excell[enz] undt Gnad[en]. Wir als legitimi tutores userer unmündigen Brüdern hiemit wider den Hoch undt Wohlgebohrnen Herrn Herrn Felix des H[eiligen] R[eichs] R[eichs]grafen von Werschowetz (Titl) uns zubeschwehren gezwungen worden aus nachfolgenden Ursachen. Demnach bey unserer brüderlichen Theilung ein gewieses Bildt Joseph mit der Butefarin auf eines unmündigen Bruders Theil gekommen undt wir dem Pupillen einen größeren Nutzen dadurch zu verschaffen, soliches mit Ratification der Herren Commissarien, wan jemandt ein mehres als es in der Theilung geschätzet worden, geben wolte zue verkaufen uns entschloßen undt dieses dem jetzt wohlbesagten Herrn Grafen von Werschowetz (Titl) durch dem Petr Brandl notificiret worden. Weilen aber er Herr Graf soliches Bildt bevor zue sehen begehret, so haben wir ihme dasselbe durch eben diesen Mahler Petr Brandl als einen in arte peritum vorzeugen laßen, vor weliches er durch seinen Cammerdiener 50 Fl. zue geben sich anerbothen undt als dan auch, weilen wir darmit zufrieden gewesen, solches abholen laßen undt den beredten Preiß zue überschicken versprochen. Sintemahlen aber oft besagter Herr Graf soliche vor das Bildt beredte 50 Fl. nicht allein nicht bezahlet, sondern auf unser mehrmahliges freindtliches Ersuchen (maßen ich Wentzl Reißman bei ihme zweymahl gewesen, er aber mich nicht einmahl vor sich kommen, sondern mir dieses: Er hätte mit mir nichts zuethuen, hinaus sagen laßen). Undt obwohlen auch letzlich wir ihn schriftlich gemahnet und das dahier den Pupillen anbetrift vorgewendet, er dannoch bies dato weder das Bildt zurukh geben, noch die 50 Fl. bezahlen will. Dahero gelanget an Euer HochGräfl[ichen] Excell[enz] undt Gnaden unser demüthig gehorsamben Bitten geruehen bey ihme Herrn Grafen von Werschowetz dieses, womit derselbe entweder die beredte 50 Fl. uns ehistens abführen, oder aber aufs wenigste das Bildt (wan solches in seinem vorigen esse undt nicht verdorben ist) wiederumb zuerukh stellen solle gnädig anzuordnen undt ernstlich zu befehlen. War neben wir uns undt unsere Pupillen zur gnädl[ichen] Schutz Gewehr undt Protection empfehlen undt verbleiben. Euer Hochgräfl[ichen] Excell[enz] undt Gnad[en] demüthig gehorsambe Wentzel Felix Reißman Frantz Wentzel Reißman Ignatius Paul Hotowetz, Rechtsfreund [Na poslední straně koncept dopisu místodržících novoměstskému hejtmanu] Der Röm[ischen] Kay[serlichen] May[estät] Cammerern und Hauptman dero königl[ichen] Neuen Stadt Prag dem Hoch und Wohlgebohrnen Herrn Herrn Ferdinand Frantzen des Heyl[igen] Röm[ischen] Reichs Grafen von Wrtby auf Wotitz, Janowitz, Drahonitz, Precztin und Netschasow mit Ihrer Excell[enz] und Gna[den] der königl[ichen] Herrn Stadthalterr Befehl einzuhändigen und anzufügen: daß derselbe den Tit[el] Herrn Felix Grafen von Wrschowetz über diese der Reißmannischen Gebrüdere proprio et tutorio nomine eingereichte Beschwerde vernehmen und wofern es angebrachter maßen beschaffen wehre, ihn wegen deren unverlängt würcklichen Befriedigung, zumahlen hierbey auch der Pupillen Interesse walten thuet, beweglich erinnern unter einst jedoch solchen Differentzien durch gütliche Vermitlung dergestalt, womit die Supplicanten außer weiters billiger Klag gesetzet werden mögen, abzuhelfen sich bemühen, so dan den Befund und Erfolg ehist gutachtlich berichten solle. Ex cons[ilio] canc[ellariae] r[egiae] Boh[emiae] Pragae 9. Decembr[is] 1695. E. J. von Steinbeck