Archiválie detail

Manětín

po 30. říjen 1699
Petr Brandl odpovídá krajským hejtmanům a současně jim vrací přílohu s rozpisem útrat v malostranské míčovně. Podivuje se, že Václav Josef Claudius ho má za vaganta a ohrazuje se proti nařčení, že chce odejít či uprchnout ze země, protože pobývá u hraběte Lažanského v Manětíně a zde maluje. Navíc se diví tomu, že se Claudius opovážil podat místodržícím nepravdivou zprávu, protože výkaz dlužné částky zaslaný jemu a místodržícím navzájem nesouhlasí. Podle výkazu zaslaného jemu dluží Claudiovi jen částku 88 zlatých 46 krejcarů a tři denáry, nikoli 132 zlatých a devět krejcarů. Brandl vrací rozpis svých dluhů, které měl v malostranské míčovně v roce 1697. Brandlovu odpověď i výtah dluhů poslali krajští hejtmani 22. prosince 1699 z Plzně místodržícím do Prahy. Ti ji zde dali uložit. 5. února 1700 potom odevzdali celý spis v originále Václavu Josefu Claudiovi.

Majitel: Národní archiv, Praha, Nová manipulace, sign. C 147/4, fol. 10–11.

Edice: dosud nepublikováno

Literatura:
  • Blaschka 1937, s. 120

Wohl Edlgebohrn und gestrenger Ritter, Gnädiger Herr
Creys Haubtman
Waß Euer Gnaden an mich königl[ichen] Ambts wegen
mit gnädigen Befehl ergehen laßen, habe in beyliegenden
(welche hiemit zuruckh sende, mich anbey vor gnädige
Überreichung gehorsambst bedanckend) genüglich
ersehen, allein wundert mich, wie nach Wentzl Joseph
Claudius Kleinseither Ballmeister mich so spöttlich in
seiner Klagschrift berühren undt vor ein Vaganten halten
thut, welches zwar billich empfinden könte, aber umb
höhern Respects willen geruhen laßen, maßen ich ja
nicht auß den Landt mich begeben oder wegk geflüchtet,
sondern unweith Prag in dießen löbl[ichen] Königreich
Böheimb annoch würcklich bey Ihro Gnaden Herrn Herrn
Grafen Laschansky (Titul) zu Manetin auch aufhalte
undt mahlen thue. Noch mehr nimbt mich Wunder,
daß er Ihro Excell[enz] Excell[enz] und Gnaden Gnaden
die königl[ichen] Herrn H[errn] Statthaltern so unversaumbt
mit Unwahrheit zu berichten sich unterfangen.
Sintemahlen der mir von ihm zugeschickte Aufsatz des
schultigen Quanti mit dem, waß er Ihro Excell[enzen]
undt Gnaden denen königl[ichen] H[erren] H[erren]
Statthaltern eingereichet, nicht einstimmet, besondern
sehr verdächtig undt irrig scheinet. Maßen lauth Beylag
sub signo O die mir überschickte Specification unter
eignen Handt ein mehres nicht besagt, alß daß ich ihm
vor Ballen 81 Fl., 31 Kr., 3 D., vor Pilliard 4 Fl., 15 Kr.
undt vor Raget 3 Fl., also zusamen in allen mehres nicht
alß 88 Fl., 46 Kr., 3 D. restire. Wie kombt es dan, daß so
baldt solches erhöhert worden undt darauß 132 Fl., 9 Kr.
erwachsten, da ich doch seithero der Zeit nicht zu Prag
gewesen undt solche Schuldt vermehret hette, wie dan
auß den Beylag dessen verendeter Aufsatz zur Gnüge
erhöllet. Imgleichen spart Wentzl Joseph Claudius die
Wahrheit undt hat die königl[iche] Herrn Herrn Statthalter
Ihro Excell[enzen] und Gnaden fast schlecht berichtet
wie daß mein Weib ihre Mobilia bereits verkauft undt
mir alß ein verdächten Flichtling auch nachfolgen
möchte, darf sich Kläger dessen nicht besorgen, daß ich
seinent oder so wenigen Rests wegen das Königreich
Böheimb quitiren solte, daß ich dato solcher Schuldts-Bezahlung
verzogen, haben mich andre Schulden, deren
ich eine ziembl[iche] Theil bezahlet. Zuruckh gehalten,
wolte bereits auch solcher übersenden Specifications
Schuldt mit nächsten mich zur Bezahlung bequemen, so
ich nicht in Zweifl stunde, ob einer auß beeden so wohl
an Ihro Excell[enzen] und Gnaden königl[ichen] Herrn
H[errn] Statthalter, alß an mich ergangene und zu Küsch
überantworter Aufsatz gerechtl[ich] undt wahrhaftig
aufgesetzt seye, in deme selbige weith nicht übereinstimen,
obschon daß beede mit seiner eigenen Handtschrift
geschriben. Gelanget denenhero an Euer G[naden] mein
dienst gehorsambst Bitten, Euer G[naden] geruhen Ihro
Excell[enzen] und Gnaden denen königl[ichen] Herrn
H[errn] Statthaltern durch gnädige Berichts Erstattung.
Solch mein wahrhafter Antworth zu referiren, damit die
königl[iche] Statthalterey Wentzl Joseph Claudius zur
Wahrheits Erforschung. Solte es auch durch ein Jurament
geschehen, gnädichlich verordnen wollen. Beynebenst
mich durch dero Gnaden bester massen in Schutz zu erhalten empfehle verbleibend
Euer Gnaden dienstgehorsambster Petter Brandl